DIE KONZERTE FINDEN IN DER ISARPHILHARMONIE (8HP) STATT.
Samstag, 25.Oktober, 19:00 Uhr
LUCIANO BERIO »Sinfonia« für acht Stimmen und Orchester
CLAUDE DEBUSSY »Images« für Orchester
Unaufhörliches Forschen und Erkunden im Fundus der Musikgeschichte ist ein wesentliches Merkmal der kompositorischen Herangehensweise Luciano Berios. Der bedeutendste Vertreter der italienischen Moderne, der am 24. Oktober 2025 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, führt in »Sinfonia« seine akribische Spurensuche zu einem organischen Kulminationspunkt der Musikgeschichte. Zitate vom Barock bis zur Avantgarde werden durch raffiniert eingesetzte Collage-Techniken verwoben. Acht Gesangssolist*innen des auf zeitgenössische Musik spezialisierten Vokalensembles Cantando Admont garantieren für die optimale Verschmelzung von Orchester und menschlicher Stimme, so wie es Berio im etymologischen Sinn von »Sinfonia« (Zusammenklang) verstanden wissen wollte. Auch die Musik Claude Debussys, der in seinen »Images« ähnlich wie Berio mit Klangfarben, Symbolik und poetischen Assoziationen arbeitete, erfährt eine Anverwandlung. Mit diesen beiden epochalen Meilensteinen des Impressionismus und der Moderne stellt sich Matthias Pintscher bei den Münchner Philharmonikern vor.
Dirigent MATTHIAS PINTSCHER
Einstudierung: Cordula Bürgi VOKALENSEMBLE CANTANDO ADMONT
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Donnerstag, 30. Oktober 19:30 Uhr
ANNA CLYNE »Sound and Fury« für Kammerorchester
FRANZ SCHUBERT / LUCIANO BERIO »Rendering« für Orchester
MICHAEL HAYDN Requiem c-Moll (Missa pro defuncto Archiepiscopo Sigismondo) MH 155 »Schrattenbach-Requiem«
Drei Werke mit musikalischen Querverbindungen und Bezügen zu Traditionen und (Wieder-) Entdeckungen präsentiert Riccardo Minasi: Die britische Komponistin Anna Clyne ließ sich von Haydns Symphonie Nr. 60 »Il Distratto« und Shakespeares »Macbeth« zu ihrem furiosen Orchesterstück inspirieren. Nach Vorlagen und Motiven von Franz Schuberts nie vollendeter 10. Symphonie fertigte Luciano Berio eine »musikalische Restaurierung« an. Sein Anspruch war es, die Farben und Strukturen Schuberts freizulegen, ohne die über die Zeit entstandenen musikalischen Neuerungen kaschieren zu wollen. Bei der Uraufführung von Michael Haydns Missa pro defuncto 1771 in Salzburg spielte neben Leopold Mozart auch der 15-jährige Wolfgang im Orchester mit. Haydns Requiem brannte sich in das musikalische Gedächtnis des jungen Mozart ein. Als er 20 Jahre später sein eigenes Requiem komponierte, übernahm er nicht nur Tonartenabfolgen, sondern auch musikalische Strukturen aus Haydns Vorbild. Wer Mozarts Requiem liebt, kann sich hier auf spannende Spurensuche begeben.
Dirigent RICCARDO MINASI – Sopran CAMILLA TILLING – Mezzosopran XENIA PUSKARZ THOMAS – Tenor SIYABONGA MAQUNGO – Bass ANDREW FOSTER-WILLIAMS – Schauspieler ROBERT DÖLLE



