Junges Abo der Münchner Philharmoniker 2023

Ganz unterschiedlich – sehr vielfältig: unser Abo mit den Mphils 2023: Du hast die Möglichkeit, aus fünf Konzerten der Münchner Philharmoniker in der Saison 2023 drei Karten zu wählen. Jedes Abo a drei Karten kostet 72,00 Euro. Die Konzerte finden in der Isarphilharmonie statt. Reservierungen und Zahlungsmodalitäten unter  https://www.zuendeln.de/?page_id=3719

 

Donnerstag, 4.5.2023, 20:00 Uhr
Paul Hindemith: „Mathis der Maler“, Symphonie
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“
DANIELE GATTI, Dirigent
Die Frage nach der Rolle des Künstlers in der Gesellschaft ist Thema in Paul Hindemiths Oper »Mathis der Maler« – eine Frage, die sich in Hindemiths eigener Biografie in verblüffender Parallelität widerspiegelt. Mit der als Nebenprodukt zur Oper über den Maler Matthias Grünewald entstandenen Symphonie geriet Hindemith unversehens ins Kreuzfeuer der Nationalsozialisten. Eine Hetzkampagne in der Presse führte schließlich zu einem Boykott seiner Werke und trieb den Komponisten ins Exil. Nicht einem Künstler, sondern der Natur und dem Landleben setzte Beethoven in seiner 6. Symphonie ein klangliches Denkmal. Im diametralen Gegensatz zur »Fünften« steht am Ende der »Pastorale« kein mitreißender Triumph, sondern ein schlichter »Hirtengesang« als Ausdruck der Harmonie zwischen Mensch und Natur.

 

Donnerstag, 25.5.2023, 20:00 Uhr
Johannes Brahms: 1. Klavierkonzert
Sergej Prokofjew: Auszüge aus »Romeo und Julia«
KRZYSZTOF URBAŃSKI Dirigent, EMANUEL AX Klavier
Nach Beethovens Tod wurde die Gattung Klavierkonzert dominiert von komponierenden Virtuosen, die vor dem Hintergrund einer gefälligen Orchesterbegleitung mit ihren Künsten auftrumpften. Höchste technische Anforderungen an den Pianisten stellt auch das erste Klavierkonzert von Johannes Brahms, verweigert dem Solisten aber, in der Virtuosen-Sonne zu glänzen. Stattdessen setzte Brahms in seinem groß dimensionierten, symphonisch gedachten Konzert auf ein gleichberechtigtes Miteinander zwischen Solo-Klavier und Orchester. Eine Balance, die der Grammy-Preisträger Emanuel Ax bestens auszutarieren versteht. Das wohl berühmteste Liebespaar der Welt lebt in zahlreichen Werken der Musikliteratur weiter. Dank seiner inspirierten Melodien und der großen rhythmischen Kraft zählt Sergej Prokofjews Version von »Romeo und Julia« zu den Höhepunkten seines musikalischen Schaffens. Der polnische Dirigent Krzysztof Urbański präsentiert seine eigene Zusammenstellung von Auszügen aus Prokofjews Ballett.

 

Donnerstag, 8.6.2023, 19:00 Uhr
Mikalojus K. Čiurlionis: »Miske«
Richard Strauss: Duett-Concertino für Klarinette und Fagott Claude Debussy: »La Mer« Maurice Ravel: »Daphnis et Chloé«, 2. Suite
MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA Dirigentin
ALEXANDRA GRUBER Klarinette
RAFFAELE GIANNOTTI Fagott
Das Duett-Concertino von Richard Strauss hatte mit Andersens Märchen vom Schweinehirten eine außermusikalische Vorlage. Mit den beiden Solo-Instrumenten, gespielt von den Orchester-Mitgliedern Alexandra Gruber und Raffaele Giannotti, beschwört Strauss in plastisch gezeichneten Charakteren eine heitere Märchenwelt. Claude Debussy und Maurice Ravel gelten als die Ikonen des französischen Impressionismus und werden oft – zu Unrecht – über einen Kamm geschert. Mirga Gražinytė-Tyla zeigt mit Debussys »La Mer« und Ravels zweiter »Daphnis et Chloé«-Suite die Unterschiede zwischen impressionistischer Mystifizierung der Natur auf der einen Seite und einer architektonisch meisterhaft gestalteten Klangdramaturgie andererseits.

 

Mittwoch, 14.6.2023, 20:00 Uhr
Robert Schumann: »Manfred«-Ouvertüre
Manfred Trojahn: »En plein jour – Minotauromachie«, Auftragswerk und Uraufführung
Peter I. Tschaikowsky: »Manfred«-Symphonie
OMER MEIR WELLBER Dirigent
SIMONE RUBINO Schlagzeug
Der italienische Perkussionist Simone Rubino gewann 2014 fulminant den renommierten ARD-Musikwettbewerb und trat damit in die Fußstapfen seines legendären Lehrers Peter Sadlo. In Gedenken an den 2016 verstorbenen Sadlo, der im Alter von 20 Jahren Solo- Pauker der Münchner Philharmoniker wurde und später als Professor mit großer Leidenschaft eine ganze Generation des europäischen Schlagzeug-Nachwuchs prägte, komponierte Manfred Trojahn sein neues Werk »En plein jour – Minotauromachie« für Schlagzeug und Orchester. Seinen Vornamen teilt sich Trojahn mit dem faustisch-zerrissenen Helden aus dem gleichnamigen Versdrama von Lord Byron. Sowohl Robert Schumann als auch Peter Tschaikowsky fühlten sich von dem tragisch an sich selbst scheiternden Manfred angezogen und verarbeiteten den romantischen Stoff jeweils in einem wenig genre-konformen Orchesterwerk. Der israelische Dirigent Omer Meir Wellber steht am Pult dieser dreifachen Manfred-Gegenüberstellung.

 

Samstag, 24.6.2023, 20:00 Uhr
Béla Bartók: Tanzsuite für Orchester Sz 77 – Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 Sz 36
Peter I. Tschaikowsky: Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36
SANTTU-MATIAS ROUVALI, Dirigent
PATRICIA KOPATCHINSKAJA, Violine
Béla Bartóks Tanzsuite entstand 1923 als Auftragsarbeit zum 50. Stadtgeburtstag Budapests. Den von Patriotismus durchzogenen Feierlichkeiten stellte Bartók ein Werk entgegen, das ausdrücklich die »Verbrüderung der Völker« mit der puren Lebensfreude feiern sollte. Mit der puren Lebensfreude versprühenden Tanzsuite feierte Bartók seinen ersten Welterfolg. Das Violinkonzert Nr. 1 hingegen blieb lange Zeit vor der Öffentlichkeit verborgen und wurde erst 13 Jahre nach dem Tod des Komponisten uraufgeführt. Geschrieben hat es Bartók für die ungarische Geigerin Stefi Geyer, in die er leidenschaftlich verliebt war, die das Werk aber nie öffentlich spielte. Bei den Münchner Philharmonikern übernimmt die international umjubelte Patricia Kopatchinskaja den Solopart. Nicht seine Liebe sondern seine innersten Seelenqualen bekannte Peter Tschaikowsky in seiner 4. Symphonie. Sie entstand 1877, im von einer überstürzten Heirat und einem angeblichen Selbstmordversuch überschatteten Krisenjahr des Komponisten.

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