28. Deutscher Kurzgeschichtenwettbewerb

Vor der Wahl der Wörter des Jahres (Wort/Unwort/Jugendwort/Satz) heben wir unseren 28. Kurzgeschichtenwettbewerb aus der Taufe und wollen ein Wort/Ausdruck ins Rennen setzen, das inzwischen eine U20-Standardfloskel ist und unserer Meinung nach heißer Kandidat sein sollte: ‘Was für …’

Soll heißen: Was soll das? und meint Unverständnis dem Angesprochenen gegenüber. Eher emotional als rational einem rätselhaften Verhalten hinterhergerufen – und das scheint uns passend für eine Welt, die wir immer wieder mit ‘was für’ maßregeln müssten.

Ob bei der Bezahlung unendlicher Budgets, die jetzt aufgerufen werden – von der Finanzierung des 9-Euro-Tickets über die Militärausgaben über die Energieverteuerung über die Flüchtlingskrisen – über die Entstehung von Wahrheitsdoktrinen, die andere Ansichten nicht mehr zulassen wollen: Meinungsverschiedenheiten enden nicht nur im Streit, sondern auch in Hass – und daraus folgende Brüche trennen selbst Freund- und Partnerschaften. Was für!

Wir wollen das Klima schützen und drucken täglich Milliarden Kassenzettel aus, weil das Finanzamt Pfründe zu schützen glaubt, während es noch immer Steuerparadiese gibt. Krieg ist unendlich grausam; man darf ihn nicht führen und nicht provozieren. Viele benutzen Handies, deren Rohstoffe von Kinderhand geschürft sind. Was für! Warum predigen wir die Demokratie als höchstes Gut, die Machtstruktur in unseren Unternehmen aber ist despotisch? Warum ist Pflege und Krankenarbeit noch immer nicht besser bezahlt? Warum kann man elektronische Geräte kaum reparieren, nur wegwerfen.

Auch privat oder im Alltag reihen sich solche ‘Was für …’-Situationen aneinander. Neuerdings kostet die Eiskugel im Eisladen nicht mehr 1,50, sondern 2 Euro. ‘Inflation’, sagt der Eisverkäufer entschuldigend. Die Selbstverständlichkeit, mit der sich die einen einladen lassen beim Essengehen? Andere, die immer schnell den besten Platz am Tisch besetzen? Warum betrügt deine beste Freundin ihre große Liebe? Was für!

Die unveröffentlichten Texte sollen bis zum 15. Oktober 2022 elektronisch an info@zuendeln.de geschickt werden. Die Texte sollen 11.000 bis 13.000 Zeichen lang sein (ohne Leerzeichen) und als Worddokument (bitte kein PDF!) eingereicht werden. Pro Teilnehmer kann nur ein Text eingereicht werden – als Bewerber erklärt ihr euch mit der Einsendung damit einverstanden, dass eure Geschichte bei Auswahl in die Bestenliste (circa 100 Geschichten) in der Storyapp veröffentlicht wird (eine Kurzgeschichtenapp, Infos über www.storyapp.de) sowie bei Erreichen der Siegerrunde (circa 20 Geschichten) von uns publiziert wird. Die Publikumslesung findet Ende November (19. November) in München in der Alten Kongresshalle statt. Das Publikum vergibt die Publikumspreise (2000 Euro), der Jurypreis beträgt 500 Euro. Wir freuen uns auf eure Geschichten! Reservieren für die Publikumslesung unter www.zuendeln.de.

Tickets unter https://www.zuendeln.de/?page_id=193

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