27. Deutscher Kurzgeschichtenwettbewerb*

2500 Euro Prämien, Einsendeschluß 10.10.2021

Als zivilisierte Lebewesen der westlichen Hemisphäre verständigen wir uns gegenseitig gerne kultiviert. Da werden Argumente ausgetauscht, für- und wider abgewägt, Synthesen aus Thesen und Antithesen gezogen. Das alles fußt ja bekanntlich auf der Aufklärung, die den rationalen Umgang mit den Dingen zum Lebensprinzip erhoben hat.

Doch scheint es Bereiche zu geben, die sich solch logischer Erarbeitung entziehen. Dass die große Liebe von vor ein paar Jahren in ein Nichts aus Langeweile zerfallen ist, folgt nicht zwangsläufig einer Logik. Aber auch in der Musik – oder im Fußball – lassen sich Erhabenheit oder Ergebnisse nicht immer über Wissenseinheiten erklären. Der sogenannte Wachstums- oder Turbokapitalismus, der ja offensichtlich für die Umwelt wie die Gesellschaft insgesamt eher schädlich zu sein scheint, befeuert sich unlogischerweise in immer neue Höhen. Die jüngsten Phänomene – was den hygienischen wie gesellschaftlichen Umgang mit zur Zeit grassierenden Viren anbelangt – entziehen sich genauso analytischem Denken. Eine Industrie, deren Unschuld bei der Entstehung dieser Krone der Virusschöpfung nicht zweifelsfrei geklärt ist, verdient sich dumm und dämlich, während ein Heer an Kulturschaffenden – so sie nicht am Staatssäckel hängen – längst bei Hartz 4 gelandet sind.

Nicht zuletzt gibt es genügend positiv empfundene Phänomene, die rational nicht erklärt werden können. Verliebt sein, zum Beispiel – Sex – eine laue Sommernacht, wenn süß das Mondlicht auf den Hügeln schläft – Brahms ’Die Meere‘ … Unzählige Beispiele, deren Mysterium eher im Bauch als im Kopf verknotet ist und auch da gelöst werden wollen.

Schreien soll helfen, und deshalb verstehen wir diesen Kurzgeschichtenwettbewerb als Projektionsfläche für all die Schreie, die nötig sind, bislang ungehört sind, gegen all die unverständlichen Phänomene des Menschseins. SCHREI ENDLICH! Schrei! – so polemisch oder böse oder glücklich wie du kannst – gegen oder für das Verlassenwerden, das Einsamsein, das Glücksgefühl auf dem Gipfel, die Ungerechtigkeiten in der Coronakrise, die neue Liebe, Arbeit, Haus, Urlaub. Schrei!

Die unveröffentlichten Texte sollen ab 21. August bis zum 10. Oktober 2021 elektronisch an info@zuendeln.de geschickt werden. Die Texte sollen 11.000 bis 13.000 Zeichen lang sein (ohne Leerzeichen) und als Worddokument (bitte kein PDF!) eingereicht werden. Pro Teilnehmer kann nur ein Text eingereicht werden – als Bewerber erklärt ihr euch mit der Einsendung damit einverstanden, dass eure Geschichte bei Auswahl in die Bestenliste (circa 100 Geschichten) in der storyapp veröffentlicht wird (eine Kurzgeschichtenapp, Infos über www.storyapp.de sowie bei Erreichen der Siegerrunde (circa 20 Geschichten) von uns publiziert wird. Publikumslesung wird Ende November (20.11., geplant als Hybridveranstaltung) stattfinden. Das Publikum vergibt die Publikumspreise (2000,00 Euro), der Jurypreis beträgt 500 Euro. Wir freuen uns auf eure Geschichten!

Reservierungen für den Leseabend mit/ohne Menü unter https://www.zuendeln.de/?page_id=1937

*Nachdem der Münchner Kurzgeschichtenwettbewerb seit über 10 Jahren Texte aus der gesamten deutschsprachigen Welt zugesendet bekommt, haben wir uns entschlossen, unser Förderinstrument größer aufzustellen und als 27. Deutscher Kurzgeschichtenwettbewerb ins Jahr 2021 zu schicken.

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